Ökumene Erding

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Adventskalender


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14.12.2020

Botschaft – Der Engel des Herrn

Advent, Weihnachten – wie war es in meiner Kindheit? Ich erinnere mich an das Warten in der Küche, bis das Glöckchen klingelte und meine Brüder, mein Opa, meine Oma und ich ins Wohnzimmer durften. Der Baum war geschmückt, Geschenke lagen darunter, welch große Freude und Erwartung.
Dann der Satz meines Vaters: „Eva Maria, lies erst den Engel des Herrn vor!“ Abgesehen davon, dass ich schüchtern, wie ich war, nicht gerne vorgelesen habe, habe ich den Text nicht verstanden. Ich muss dazu sagen, dass ich im Westerwald katholisch erzogen aufgewachsen bin und vor etwa 35 Jahren konvertiert bin. Dann wurde gesungen, die Geschenke durften endlich ausgepackt werden und hinterher gab es Schnitzel mit Kartoffelsalat. In diesen Tagen, viele Weihnachten später, kommt mir der Text des Angelus wieder in den Sinn. Warum? Für mich steckt viel Demut in dem, wie Maria reagiert und gehandelt hat. Es gibt immer Situationen und Ereignisse im Leben, die man nicht ändern kann. Man muss lernen, mit ihnen umzugehen, sie ins Leben integrieren und oft wächst man an ihnen.
Der Text bedeutet für mich auch Hoffnung. Nicht immer ist oder wird alles gut – aber vielleicht hat doch alles einen Sinn. Der Engel kam als der Gesandte, der
Vermittler zwischen Himmel und Erde. Für mich sind die Engel schon wichtig, vor allem als Schutzengel. Meine ganz persönlichen sind meine verstorbene Oma und meine Mutter, die ich hinter mir spüre wenn ich zweifle.
Der Engel brachte Maria eine Botschaft. Diese Botschaft wollte sie sicher nicht hören, so jung wie sie war. Aber sie hat ja gesagt und uns Jesus gebracht.
Jedes Jahr begehen wir Christen das Ereignis und freuen uns auf Weihnachten. In zehn Tagen ist es wieder soweit. Lassen Sie uns bis dahin Augen, Ohren und Herzen öffnen für gute und frohe Botschaften. Es gibt sie noch.

Eva Maria Geisel
Vertrauensfrau Ev. Luth. Kirche Erding

 201214Geisel_1.pdf


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