Ökumene Erding

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Adventskalender


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06.12.2020

Wie viel Christsein steckt in uns (für Erwachsene und Kinder)

Ich denke, jeder von uns Erwachsenen und Euch Kindern weiß, wer Jesus ist. Ihr kennt sicher auch Petrus?
Er war Fischer. Als Jesus zu ihm kam und die Möglichkeiten, Gaben und Fähigkeiten sah, die in Petrus steckten, bat Jesus ihn, ihm zu folgen. Und das tat Petrus auch.
Dann sind sie ca. 3 Jahre mit den anderen Jüngern gemeinsam durch das Land gezogen. Petrus hat alle Wunder gesehen, die Jesus tat. Er war auch bei besonderen Festen mit Jesus. Sie beteten meistens zusammen; sehr oft hat Jesus das Gebet gesprochen. Sie hatten durch ihr Zusammensein auch immer Gelegenheit, miteinander zu sprechen.
Dann hat Jesus angekündigt, dass er leiden und sterben muss. Das hat Petrus nicht gefallen. Er wehrte sich sogar dagegen.
Dann hat Petrus seinen besten Freund verleugnet; „den, kenne ich nicht!“. Plötzlich ist Jesus gestorben und Petrus hat sich wahrscheinlich gewünscht, dass er sich bei ihm noch entschuldigt hätte.
Und plötzlich kommt der auferstandene Jesus zu den Jüngern, zu Petrus und spricht Ihnen seinen Frieden zu. Wie dankbar Petrus wohl in diesem Moment war: „Mein bester Freund hat mir vergeben!“.
Was ist mit uns; mit mir; mit Dir?
Wir sind von Gott zu seinen Kindern gemacht. Wir folgen Jesus nach. Wir erfahren Wunder; feiern Feste; beten zusammen; führen Gespräche; sehen Verrat und erleben, dass beste Freundschaften kaputt gehen. Und manchmal wünscht man seinem Freund, seiner besten Freundin, den bisher geliebten Nachbarn, der eigenen Familie nichts Gutes.
Als Christ hat man es nicht leicht. Aber wenn wir auf Petrus schauen – Jesus nannte ihn: den Fels - , sehen wir, dass er genau die Situationen erlebte, wie wir auch. Und auch er hat nicht immer alles richtig gemacht. Denken wir daran, dass er seinen besten Freund, Jesus, verleugnet hat. Im Lukas Evangelium ist zu lesen, dass, nach dem Petrus 3x auf die Frage, ob er zu Jesus gehört, gelogen hat, sich die Blicke von Jesus und Petrus trafen. Traurig über sich selbst und seinen großen Fehler ging Petrus von dannen.
Wie großartig ist diese Haltung. Er hat den Fehler bei sich gesehen und ihn sich eingestanden. Versuchen wir das auch, wenn wir Fehler machen – so geht Christsein heute.
Als Jesus auferstanden war und in die Gemeinschaft der Jünger trat, Petrus war da. Er hat sich für Jesus nach seinem Fehler weiter entschieden. Versuchen wir das auch, uns für Jesus und den Nächsten zu entscheiden – so geht Christsein heute.
Und ich kann mir gut vorstellen, dass Petrus sich nicht so sicher war, dass alles zu diesem Zeitpunkt gut war zwischen ihm und Jesus. Aber Jesus hat ihm seinen Frieden zugesprochen. Versuchen wir das auch, den Frieden einander zuzusprechen – so geht Christsein heute.
Ich wünsche Euch Kindern und uns Erwachsenen, dass wir diesen Advent nutzen, unser Christsein zu prüfen. Es gibt nichts Schöneres, als Jesus nachzufolgen und jeden Tag zu versuchen, wie Jesus zu sein. Dann läuft nicht alles glatt. Wir werden aber mit dieser Einstellung Feste anders feiern, Gebete intensiver erleben und auch mal mit jemandem am Telefon beten. Wir werden wieder mehr miteinander, als übereinander sprechen. Wir werden Verrat und Verleumdung erleben; aber stark damit umgehen. Und ein Zeichen setzen, wie es Jesus tat. Er hat Petrus, seinem besten Freund gezeigt, dass er ihn liebt und ihm vergeben hat. Das steckt alles an Christsein in uns – glauben wir an Jesus und an uns.

Matthias Eifrig
(Gemeindevorsteher – Neuapostolische Kirche Erding)

 201206Eifrig.pdf


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